Was soll ich sagen -- es war mal wieder ein wunderschöner Con.

Ich bin diesmal schon Donnerstag abend hingefahren, zusammen mit fast der gesamten Projektgruppe Stuttgart, richtig dekadent mit zwei reservierten Tischen im Berlin-Sprinter ICE. Nach dem Bezug unserer Ferienwohnung (unsere war gerade mal 500m vom Con entfernt) zogen wir noch durch Friedrichheims Kneipen, wo wir uns mit ein paar der Con-Organisatoren verabredet hatten.

Berlin, Berlin

Am Freitag wurde Berlin angeschaut: Türkischer Markt in Kreuzberg (wo ich wunderschönen Stoff gekauft habe), ein bißchen Downtown und natürlich Rollenspielläden (Serious Games und Morgenwelt, den Beutelsend-Nachfolger, leider ohne Dirk). Es gelang mir, ein Zero zu erstehen, was meine alphabetische Sammlung wie um einen Buchstaben komplettiert. Und der obligatorische Besuch im Sushi-Laden durfte auch nicht fehlen (lecker, lecker, lecker).

Freitag abend ging dann der Con los. Lauter nette Leute da, und meine Mage-Runde war schnell voll. Nur einer hatte schonmal was von dem Hintergrund gehört, also begannen wir mit einer kurzweiligen Charaktererschaffung und spielten ../DasLindberghProjekt -- ein großer Spass, auch für die SL. Ein Charakter hat sogar seinen eigenen Bogen zerrissen.

Das obligatorische Sushi

Werwolf LARP Einsteiger

Im ersten Samstagsblock ließ ich es etwas ruhiger angehen, schwänzte die Lesung, um mich seelisch auf die Workshops vorzubereiten und mit Falk und Nanas kleinem Hund zu spielen. Dann moderierte ich eine Runde zur ../ProZukunftWorkshop2005 Zukunft des Projekt Odyssee, für sehr konstruktive Teilnehmer. Eine große Versuchung, sich da auch noch zu engagieren, aber es gibt schon so viele andere Projekte, die meine Freizeit fressen. Anschließend leitete Yvonne den Workshop zu unserem geplanten VHS-Kurs, bei dem wir viele wichtige Anregungen und Ideen bekamen, wie wir Rollenspielneulingen das Hobby näher bringen können.

Block 2 am Samstag versuchte ich es mal wieder mit einer DRASTIC-Variante: ../Elements vis a vis. Lief anders als erwartet, aber kurzweilig: zunächst wurde eine Menge Action aufgebaut, so dass man gedanklich fast nicht mehr nachkam und wir eine Pause brauchten. Danach ging es etwas geruhsamer aber auch spannend weiter. Fazit: Funktioniert irgendwie, aber es ist noch nicht die Spielform, nach der ich suche. Keep looking.

Nach dem zweiten Block gab es eine gemeinsame Abendveranstaltung aller Teilnehmer, moderiert von Raoul. Das war sehr schön, mal alle Con-Besucher auf einem Haufen zu sehen. Ein Rollenspiel-Quiz wurde mit einem Erzählwettbewerb (eher Spontan-Unterhaltung, denn eine Bewertung gabs nicht) gekreuzt, was sehr kurzweilig war. Durch eine hanebüchene Geschichte über Dai Blackthorn, dem Beispielhelden auf GURPS (Quizfrage!) gelang es mir, eines der legendären Xena-Brettspiele zu gewinnen, das wir auf der Heimfahrt auch gleich ausprobiert haben (nein, es lohnt sich nicht).

Der Show-Master

Publikum bei einer Spielrunde

Der dritte Block begann um 24:00 Uhr, und ich hatte ruckzuck fünf Hardcore-Engelspieler am Tisch, die sich vom Abenteuertitel "Und ob ich schon wanderte im finstern Tal" nicht abschrecken ließen. Obwohl alle völlig übermüdet waren, glitt das Spiel nicht ins alberne ab, und eigentlich passte die Plot-Idee auch gut zu übermüdeten Spielern :-)

Die parallele In Nomine Satanis/Magna Veritas-Doppelmaster-Runde ging sogar noch länger, und so konnte ich zusammen mit den anderen Zuschauern die packende Schlussszene beobachten, in der die Engel mit den Dämonen in einer Vereinsitzung eines Schrebergartenvereins die Aufnahmebedinungen aushandelten. Danach wankten wir ins Bett, glücklich, dass es nicht weit war.

Ein paar Stunden später war ich wieder auf dem Con, schließlich wollte ich auch noch was spielen. Bei Simon ergatterte ich den letzten Platz in der HKAT!-Runde und hatte noch bis um 16:00 Uhr einen Heidenspass, als Cop mit einem nichtsnutzigen Assistenten, der mich am Ende jedoch sehr stolz gemacht hat:

Mit dem Großraumtaxi ging es zurück zum Bahnhof Zoo. Unterwegs überholten wir einen Reisebus aus dem Ruhrgebiet, auf dem stand: "Nett hier. Aber waren sie schonmal in Baden-Württemberg?" Der Berlin-Sprinter brachte uns schnell und mit nur 20min Verspätung zurück.

Odyssee: jederzeit wieder. Das Haus hätte zwar noch mehr Besucher vertragen, und im Vergleich zu den letzten Jahren kam es mir einiges ruhiger vor. Gelitten haben darunter aber nur die abwesenden Gäste, denn die haben einen spitzen Con verpasst!

Die PG Stuttgart am See